es rhythm isch knifflig“. Aber
das DSO, dessen H au p tg e-
sellsch after das D e u ts c h -
landradio ist, n im m t gerade
in Z eiten k n ap p er w erd en -
der K assen die K ulturpflege
ernst und realisiert Projekte,
an die sich kom m erziell o ri-
entierte Plattenlabels schon
lan g e n ic h t m e h r h e ra n -
trau en (können).
A u ch d esh alb
n e h m e n
alle B eteiligten die H erau s-
fo rd e ru n g
als
A n sp o rn .
D a das S tück fo rm al seh r
kleingliedrig ist - nach jeweils
zirka 20 T akten k o m m t oft
m u sik alisch etw as anderes
- , b esteh t die S trategie v o n
T o n m e iste r u n d D irig en t
darin, jeden kurzen m usika-
lischen A b sch n itt in einem
T ak e
(A u fn a h m e s c h ritt)
aufzunehm en u n d am Ende
die g elu n g en sten M o m en te
z u s a m m e n z u s c h n e id e n
-
3 S E R IE TONSTUDI
was hö ch ste K o n zen tratio n
e rfo rd e rt. A b er tro tz d er
Professionalität von M usikern u n d A uf-
n ah m eteam geht bisw eilen etwas d an e-
ben. Einm al m acht der Toningenieur trotz
Anweisung des Tonm eisters das M ikrofon
fü r d en S precher zu spät „ a u f“ - w enn
der Sprecher nicht rezitiert, ist sein M ik-
rofon nicht aktiviert, um klangliche Ein-
streuungen („Ü bersprechen“) des O rches-
ters an lauten Stel-
len zu verm eiden.
U m gekehrt ü b e r-
sieht der Tonm eis-
te r ein D etail d er
hochkom plexen
P a rtitu r u n d gibt
d em T o n in g e n i-
eur falsche A nw ei-
sungen, oder dem
R ezitator fehlt das
Um weniger Raumklang einzufangen, wurde das Stativ mit den vier Hauptmikrofonen bei der Kagel-
Produktion nicht so w eit ausgefahren w ie bei den Werken von Reimann und Liebermann
STICHWORT
DSO
1946 wurde das RIAS-
Symphonie-Orchester (RSO)
aus der Taufe gehoben, 1956
folgte die Umbenennung in
Radio-Symphonie-Orchester
Berlin. Seit 1993 ist der
Klangkörper als Deutsches
Symphonie-Orchester Berlin
(DSO) bekannt.
R e f e r e n z e n
J e s u s - C h r i s t u s - K i r c h e
Musiker
Wilhelm Furtwängler, Claudio Abbado,
Simon Rattle, Lorin Maazel, Anne-Sophie
Mutter, Gidon Kremer, Tabea Zimmermann
von K arajan G old w ar, ist es für M au-
ricio K agel n ic h t u n b e d in g t“, erk lärt
S chm idt u n d verw eist darauf, dass die
d ic h ten K lan g sch ich ten b ei K agel in
puncto Transparenz besonders anspruchs-
voll seien - auch im V ergleich zu den
b eid en an d eren zeitgenössischen W e r-
ken, „S infonische Szene n ach T exten
von C harles B audelaire u n d P aul V er-
exakte T im ing. D azu k o m m en S törge-
räusche von außerhalb der Kirche, etwa
das P iepen eines rückw ärts ein p ark en -
den LKWs, w oraufhin m an unterbrechen
m uss. A ber vor allem m usikalisch-akusti-
sche Problem e führen dazu, so dass sich
n ach g ut zw ei S tu n d en k o n z e n trie rte r
A rbeit in der M ittagspause bereits knapp
70 Takes sum m ieren.
M om ent, aber h at die A kustik in der
Jesus-C hristus-K irche n ich t einen ganz
hervorragenden Ruf? „W as für H erbert
Alben
G.
Allda, RSO Berlin, F. Fricsay:
„Béla Bartok - 3 Klavierkonzerte" (DG)
laine von Rolf L ieberm ann u n d „D enn
Bleiben ist nirgends“ (A ribert R eim ann),
die in dieser W oche eingespielt w erden.
Das T onm eisterteam hat darauf reagiert,
in d em m a n w en ig er R au m k lan g u n d
stattdessen m e h r D irek tk lan g d er In s-
trum ente aufnim m t, sprich: Die vier über
dem O rchester thronenden H auptm ikro-
fone, von denen zwei K ugelcharakteris-
tik aufw eisen - also den Klang aus allen
R ichtungen einfangen - , h at m an tiefer
u n d d am it n äh er b eim O rchester p o si-
tioniert. Z udem fährt der T oningenieur
die entsprechenden Regler am M ischpult
etwas runter und nim m t stattdessen m ehr
D irektschall in den M ix, der von den vie-
len nahe der In stru m en te positionierten
N ierenm ikrofonen abgenom m en w ird.
N ach diesen E indrücken b in ich n eu -
gierig g ew o rd en u n d w echsle in einer
H.
v. Karajan, Berliner
Philharmoniker: Beetho-
ven - Sinfonien 1-9" (DG)
L. Pavarotti, M
. Freni,
Berliner Philharmoniker,
Karajan: „Puccini - La
Bohême" (Decca)
S. Richter, D. Oistrach, M
. Rostropo-
witsch, Berliner Philharmoniker, Karajan:
„Beethoven - Tripelkonzert" (Warner)
Kammerchor Ernst Senff,
RSO Berlin, R. Chailly:
„Zemlinsky - Die Seejung-
frau u. a. " (Decca ) -
S e rie
E n ta rte te M u s ik
T. Quasthoff, Berliner
Barock Solisten,
R. Kussmaul: „Bach - Kantaten" (DG)
V
______________________
20 STEREO 12/2014
vorherige seite 19 Stereo 2014-12 lesen sie online nächste seite 21 Stereo 2014-12 lesen sie online Nach hause Text ein/aus